Dreizehn Wilde Weihnachtskerle

Ein wuselig fröhliches Weihnachtsbuch. Liebevoll, lustig und listig erzählt von Barbara van den Speulhof.

Sie ist einfach eine der ganz großen Kinderbuchautoren, die wir im Augenblick in der deutschen Sprache habe: Barbara van den Speulhof. Mit jedem neuen Buch beweist sie das richtige Maß an Herzenswärme und Zwinkerauge, ein wunderbares Gespür für ein ausgewogenes Verhältnis von spannender Handlung und entspannenden Szenen, die einfach nur zum Wohlfühlen da sind – und vor allem hat sie stets eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. Von ihrem gekonnten Umgang mit unserer Sprache habe ich schon so viel geschwärmt, wiederhole mich aber gern. Hier hat eine Autorin nicht nur Spaß an köstlichen, klugen Geschichten, sondern auch an Sprachwitz und Sprachspiel und nimmt damit mit federleichter Hand die Perspektive der Kinder ein. Weshalb Kinder ihre Bücher von Herzen lieben. Und auch Erwachsene sich bestens unterhalten fühlen.

Gleich dreizehn Wilde Weihnachtskerle zu handhaben, ist für die große Erzählerin kein Problem. Und das will was heißen. Doch die 13 Wichte, die einer isländischen Sage entsprungen sind und nun quicklebendig mit dieser Geschichte in unserer Zeit landen, haben vom ersten Moment an alle ihre ganz eigene Persönlichkeit. Kein Kind würde den einen Weihnachtskerl mit dem anderen verwechseln. Was für ganz große Kinder-Erzählkunst spricht.

In Island sind die 13 Weihnachtskerle dafür bekannt, dass sie an den letzten Tagen vor Weihnachten einer nach dem anderen aus ihren Höhlen und Verstecken hervorkommen und Tag für Tag bis zum großen Weihnachtsfest ihren Schabernack treiben. In Barbara van den Speulhofs neustem Kinderbuch treten sie gleich alle zusammen auf. Und sie haben einen Auftrag: zwei Kindern, denen sie letztes Jahr am Heiligen Abend unter die Augen kamen, einen Herzenswunsch zu erfüllen, nämlich einen echten Tannenbaum für’s bevorstehende Weihnachtsfest zu besorgen. Keine leichte Aufgabe…, denn auf Island gibt es keine Tannenbäume. Außer dem einen großen auf dem Marktplatz von Reykjavík. Und den kann man äußerst schlecht mopsen und in die Wohnstube eines abgelegenen Bauernhofs bringen. Da müssen sich die 13 Brüder, welche die Weihnachtskerle sind, schon etwas anderes einfallen lassen.

Hamburg! Das ist die Lösung, denn die Wichte wollen gehört haben, dass Hamburg das Land ist, wo alle Weihnachtsbäume herkommen. Folglich schmuggeln sie sich selbst auf ein Schiff und schippern in die deutsche Hansestadt. Mit verheerenden Folgen für dortige Weihnachtsmärkte, Orangenstände, Zuckerwattenverkäufer und ähnlich geordnete Vorweihnachts-Einrichtungen. Zwei Kinder jedoch, Antonia und ihr Bruder Malte, kommen den Weihnachtskerlen auf die Spur, freunden sich mit ihnen an und stehen ihnen mit Rat und Tat… nun ja, zunächst mal etwas hilflos zur Seite. Aber die Geschichte ist nicht aufzuhalten, wenn eine nette kleine Familie, die Mitarbeiter des Cafés Mary Poppins uns 13 isländische Weihnachtskerle aufeinanderprallen.

Diese Geschichte macht einfach Spaß. Ein Lesevergnügen für de ganze Familie. Vorzulesen ab 5 Jahren, zum Selberlesen noch viele Jahre weiter.

Barbara van den Speulhof: 13 WILDE WEIHNACHTSKERLE. Mit vielen stimmungsvollen farbigen Bildern von Susanne Göhlich. KJB 2016. #_ISBN_978_3_7373_4067_0. 176 Seiten. Fester Einband. LW_Ab_5_Jahren. (Vorlesen) LW_Ab_8_Jahren (Selberlesen). 14,99 €

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