Vom Feld auf den Teller

Ein ganz besonderes Buch. Eins, das ich mit Preisen überhäufen möchte. Und das in jedes Kinderzimmer Einzug halten sollte. Es erzählt uns von der Arbeit der Bauern und Bäuerinnen auf der ganzen Welt, die dafür Sorge tragen, dass die Menschheit gerecht und fair ernährt wird. Großartig recherchiert, verständlich und klar erzählt, bunt, froh und anschaulich bebildert. Auch große Leserinnen lernen hier eine Menge dazu. 

© Knesebeck-Verlag

Welch ein Wandel ist da vor sich gegangen! Ich habe bis vor einigen Jahren Bauernhof-Lesewerkstätten mit zahllosen Kindern durchgeführt. Doch fast alles, was in diesem fantastischen Buch hier über globale Landwirtschaft steht, war damals noch kein Thema. Die Bauernschaft hat umgedacht, beschreitet neue Wege und das in ganz großem Stil, bei uns und in entlegensten Ecken der Welt, auf dem Land und auch in den großen Städten. Es ist Bewegung in unsere weltweite Landwirtschaft gekommen; Nachhaltigkeit, großartige Ideen und innovative Techniken haben jetzt bereits ihren Einzug ins Kinderbuch gehalten. Famos. Hier sehe ich aus dem Blickwinkel der Kinderbuch-Frau, dass die Welt nicht in alten Strukturen stecken bleibt, sondern dass Wandel möglich ist und auch geschieht. Die Menschheit ist viel besser als ihr Ruf. Und immer gibt es fleißige, engagierte Kinderbuchmacher, die Kindern davon erzählen. Dank engagierten Autorinnen und Wissenschaftlerinnen, Illustratoren, Forschern und Erzählern, Verlagsleuten und Buchhändlerinnen kommen Bücher wie dieses in die Kinderzimmer und zu jungen Familien. Manchmal stelle ich mir vor, wie Samenkörner dieses gestreuten Wissens dann schließlich an dieser Basis aufgehen. 

Vom Feld auf den Teller ist ein starkes Sachbilderbuch, das uns von aktiven Menschen rund um den Globus erzählt, von engagierten Projekten der Landwirtschaft, vom sich ändernden Klima und davon, wie kluge Köpfe und fleißige Hände darauf reagieren. Es gibt viele Ideen und Methoden, auf das veränderte Klima und die Gefahren, die davon für die Welternährung ausgehen, zu reagieren. Dazu zählen nicht nur Überlegungen, Felder mit Zwischenfrucht zu bepflanzen, damit die Böden auch nach der Ernte nicht austrocknen, das Pflügen zugunsten eines verbesserten Bodens aufzugeben, Feldränder zum Blühen zu bringen, um die Artenvielfalt der Insekten zu erhöhen; auch raffinierte Robotertechnik einzusetzen, für’s Ernten, für’s Bewässern, zum Schutz von Boden, Raum und Arten, zählt zu den neuen Arten, Landwirtschaft zu betreiben. (Was wir ja schon von Leonard, dem fabelhaften Traktor erfahren haben. Kein Märchen.)

Und so wandern wir mit diesem Buch durch die Jahreszeiten, auf der Nordhalbkugel, auf der Südhalbkugel und erfahren, wie Tiere gehalten, Obstbäume geschnitten, Kakao gewonnen, Erntefeste gefeiert, Lebensmittel aller Art hergestellt werden — und es Pflanze, Mensch, Tier und Boden dabei gut geht. 

Ich bin nicht in der Lage, Preise zu vergeben. Doch unsere Auszeichnung Der LESEWEIS-Kinderzimmerschatz, die dazu ermuntern soll, ein Buch in möglichst viele Kinderzimmer zu bekommen, erhält dieses Buch von mir. 
Nancy Castaldo, Vom Feld auf den Teller. Nachhaltige Landwirtschaft rund um die Welt
Illustrationen von Ginnie Hsu. Aus dem Englischen übersetzt von Carolin Farbmacher. Knesebeck Verlag, 2024. 80 Seiten. Mit Glossar ISBN 978-3-95728-802-8 Ab 8 Jahren