Kate Milford — ein Feuerwerk der Erzählkunst
Ungemein aktuelles Buch über die Wunden, die ein Krieg reißt. Und die Wunder, die dieselbe Technik an den Himmel malen kann.
Sie fasziniert uns mit jeder neuen Erzählung. Völlig überraschend ihre Plots. Magisch und doch realistisch ihre Geschichten. Wir spüren die Verwobenheit mit Vielem, ganz Vielem. Und lassen uns begierig hineinziehen in die Gedanken-Welt einer großartigen Künstlerin.
Broken Lands erzählt uns von der Zeit, als in New York gerade die Brooklyn-Bridge erbaut wurde. Als großartiges Meisterwerk der Technik bestaunt, doch auch abergläubisch beäugt. Haben nicht dunkle Mächte ihre Hand dabei im Spiel?
Meisterhaft verwebt Kate Milford die Geschichte zweier Stadtteile und ihrer Brücke mit uralten Mythen und der zarten Liebesgeschichte eines jungen New Yorker Kartenspielers und einer chinesischen Feuerwerkskünstlerin. So viel passiert beim Lesen, blitzt auf, funkelt, zieht düstere magische Kreise, tötet, blendet, singt und schwebt sirrend zum Himmel über der Stadt, die niemals schläft, dass wir kaum wissen, wo wir hinschauen sollen. Ein pralles, an keiner Stelle ermüdendes Buch. Wir werden durch die Seiten getragen, aufgerüttelt, belohnt und schließlich zum Teil eines fantastischen Geheimnisses.
Aktuell: Die feinsinnigen Beobachtungen der Autorin über die Nachwirkungen eines Krieges, jeden Krieges (hier ist es der erst wenige Jahre zurückliegende Sezessionskrieg), auf die Menschen, die ohne es ändern zu können, durch ihre Wut und ihre Traurigkeit ihre Seele verkauft haben.
Kate Milford: Broken Lands Verlag Freies Geistesleben, 2014. Aus dem Englischen von Alexandra Ernst. Mit Illustrationen von Andrea Offermann. Gebunden. 488 Seiten. ISBN 978-3-7725-2773-9. Ab 12