Es ist immer ein Freudenfest, wenn unsere Lieblingsfiguren aus der Kinderbuchwelt in einer neuen Geschichte auftauchen. Willy Werkel lässt Papa-Herzen höher schlagen, denn hier ist einer nach ihrem Geschmack*. Willy lässt nichts unversucht, er tüftelt, werkelt, erfindet und baut. Ein Held mit Tatkraft, technischem Verstand und dabei einem Sinn für die Umwelt, was er uns insbesondere im neusten, im 6. Band der schwedischen Bilderbuchreihe beweist.
Dieses Mal ist Willy mit seinem Hund Buffa im Wald unterwegs. Sie kommen an der verlassenen Hütte eines Einsiedlers vorbei, wo es früher im Frühling und im Sommer immer so herrlich gebrummt, gesummt und gezwitschert hat. Was ist los? Ob die bedrückende Stille etwas mit dem nahen aufgelassenen Golfplatz zu tun hat, auf dem einer seine ganzen Maschinen achtlos stehen gelassen hat? Bald erfahren Willy und Buffa, was geschehen ist. Alle Insekten sind verschwunden. Für das Land rund um Makrilla sieht es schlecht aus. Doch Willy ist keiner von der Sorte, der sich entmutigen lässt. Probleme bergen auch Chancen, sagt er sich. Und erinnert sich an eine Geschichte aus den Schwarzhammer-Bergen, wo es vor Insekten noch so wimmeln soll. Doch wie kommt man da hin? Und wie bringt man von da die Insekten nach Makrilla?
Für einen Tüftler und seine Freunde ist das kein Problem. Und so baut Willy, so viel verrät uns ja auch schon der Titel, aus lauter alten Dingen einen Zeppelin, mit dem es auf ein echtes Abenteuer geht. Das dürft ihr mit euren Kleinen selber lesen. Eins nur: Es wird richtig aufregend. Und wie so ein mit Solarzellen angetriebener Zeppelin funktioniert, das wird auf den Innenseiten der Buchdeckel natürlich auch wieder ausführlich beschrieben.
Eine enorm wertvolle Bilderbuch-Reihe voller Spaß, Spannung, Sinn, Sachwissen und Solidarität. Was soll ich sagen? Ein Kinderzimmer-Schatz.
George Johansson / Jens Ahlbom: Willy Werkel und der Zeppelin Brummelhummel. Urachhaus, 2024. Aus dem Schwedischen übersetzt von Diethild Plattner. Gebunden. 36 Seiten. ISBN 978-3-8251-5387-8. Ab 4
*Wir wissen, dass auch Mamas es lieben, Technik-Geschichten vorzulesen und dass auch sie fantastische Tüftlerinnen und Wiederverwerterinnen sind. Das Gute daran, dass solche Bücher oft auch den Papa begeistern, ist in der Leseförderung enorm wichtig: Vorlesende Papas sind Vorbilder insbesondere für Jungs. Welche wir für’s Lesen aktuell noch etwas stärker fördern müssen als Mädchen.