Paula Prima

Aktiv und außergewöhnlich!

Diese als Schulserie „getarnte“ Schüler:innen-Geschichte gefällt mir ausnehmend gut, weil sie viel mehr ist, als sie zu sein scheint. Freundschaft, Unterricht, Zusammenhalt rund um eine aktive, sympathische Heldin — all das ist da. Die Schule ist außergewöhnlich, weil sie eine Waldschule ist, die Kinder hier den ganzen Tag zusammen und die Klassen in hübschen, verschiedenen Häusern mitten in der Natur untergebracht sind. Zusätzlich jedoch erfährt man beim Lesen eine Menge über gesunde Ernährung und über weniger gesunde Ernährung und darüber, wo unser Essen eigentlich herkommt, wie es hergestellt wird und was passiert, wenn man es gedankenlos zubereitet (die Rezension bezieht sich auf Band 2, „Chaos in der Schulküche“) Ein wichtiges Thema, das hier äußerst schön in die Geschichte fließt, ohne im geringsten aufgesetzt oder belehrend zu wirken. Das ist fabelhaft gelungen! Und dahinter steckt irgendwie auch „Greta“ — damit meine ich die Idee, dass auch Kinder aktiv werden, sich informieren und für ihre Rechte kämpfen können. „Greta“ ist in diesem Jahr in sehr vielen Kinderbüchern aufgetaucht, bislang ist dies aber der erste Erzählband, indem mir die Greta-Idee begegnet (ohne dass die bewundernswerte junge Umweltaktivistin namentlich erwähnt wäre.) Paula ist die Heldin, die sich dadurch auszeichnet, dass sie fröhlich und freundlich ist, dass sie zu motivieren weiß, sich Gedanken macht, wenn sie Ungerechtigkeiten aufspürt und dann handelt. Ungestüm zunächst, überlegt dann. 

Eine sonnige, launemachende Geschichte aus dem Grundschul- und Familien-Alltag, aus der viel Wissenswertes hervorstrahlt — einfach prima! Wie Heldin Paula.

Regine Bielefeldt: PAULA PRIMA. CHAOS IN DER SCHULKÜCHE. 

Mit Illustrationen von Florentine Prechtel. dtv junior. 2020. 144 Seiten. 978-3-423-76298-4. Ab 8 Jahren.

(Wir hoffen auf…) Weitere Bände:

Band 1 Paula Prima und der Kassendieb

Band 2 Paula Prima: Chaos in der Schulküche