Robinson Crusoe

Ein Ort, an den ich auch gern mal wieder reisen würde…

Ich bin gerade ganz fasziniert davon, wie ein paar junge Menschen, die schon seit Jahren zum LESEWEIS®-Team gehören, sich plötzlich den Klassikern der Literatur zuwenden. Sie haben die Kinderliteratur, die wir nicht müde werden zu empfehlen, rauf und runter gelesen – und statt sich nun von depressiven Jugendromanen runterreißen zu lassen (Zitat: „So was lesen wir schon in der Schule…“), greifen sie zu den Brontës, zu Edith Nesbit, zu Austen, Dickens, Vernes, Tolkien, C.S. Lewis, Mary Shelley, Stoker und anderen. Hier geht der Traum des Lesens weiter, sagen sie. Außerdem sehen die Bücher so schön aus.

Die Bücher sehen schön aus?

Allerdings! Ist euch schon mal aufgefallen, in was für herrliche Cover diverse Verlage (allen voran die britischen) ihre Klassiker wieder verpacken? Dies entdecken die Kids auf Portalen wie Instagram oder Pinterest. Das hätte ich diesen Hübsche-Bilder-Sammlungen gar nicht zugetraut. Bin aber begeistert vom Effekt. Und ehrlich – ich habe auch gern ästhetisch und haptisch wertvolle Bücher in meinem Regal stehen. Womöglich ein Gegentrend zum E-Book?

© Knesebeck Verlag

Die Prachtausgaben klassischer Literatur bei Knesebeck, die auch heute noch als Kinderliteratur gelten, gibt es schon jahrelang (und wir haben schon einige begeistert weiter empohlen). Bei ihnen legt der Verlag Wert auf die hochwertigen, farbigen Illustrationen, die jedes einzelne wahre Kunstwerke sind. Es freut mich, gerade Defoes Robinson Crusoe in Händen zu halten. Eine Geschichte von Verzweiflung, Durchhaltekraft und Erfolg, der durch Planung und Berechnung, aber auch durch Ausdauer und Vertrauen entsteht. Denn dieses Buch hat mich schon als Kind in die andere Welt einer einsamen Insel getragen, hat mich Glücksgefühle und schlichte Angst, vor allem aber ein entstehendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erleben lassen und auf ganzer Linie begeistert. Willi Glasauers farbige Illustrationen lassen Robinson lebendig werden, das Meer tost, der Held altert, doch die Techniken und Fingerfertigkeiten, zu denen er in seiner Notlage greift, werden auch im Bild immer raffinierter. Leser und Betrachter (-innen) wachsen mit Robinson Crusoe. Von jemandem, den die Wellen auf unbekanntes Terrain werfen, zu jemandem, der sein Schicksal mutig und klug in die Hand nimmt. Nach einer wahren Geschichte übrigens…

Ja, ich spüre es auch: Die besondere Aufmachung eines Buchs, die Schönheit dieses Gegenstands, macht mir Lust, diese erste und namensgebende aller Robinsonaden wieder einmal lesend zu erleben.

Daniel Defoe: ROBINSON CRUSOE

Knesebeck Verlag. 2019.