Wenn Steine und lebhafte Fantasie zusammen kommen, öffnet sich die Welt. — Wunderbare Geschichte eines Meisters der Erzählkunst: Franz Hohler. Illustriert von Kathrin Schärer. Ich müsste euch nicht mehr nennen als diese beiden Namen.
„Die Nacht des Kometen“ ist die Geschichte einer kleinen Familie, die Sommerurlaub in den Bergen macht. Und doch führt sie uns zum weihnachtlichen Geschehen nach Bethlehem und weit in der Zeit zurück. Dort erleben wir Altbekanntes aus einer neuen Perspektive, was uns warm ums Herz werden lässt.
So weit, so gut. Doch was vor allem an diesem wunderbaren Buch hervorzuheben ist, ist die Gelassenheit, Schönheit und Klugheit, mit der Franz Hohler erzählt. Mit „Es war ein merkwürdiges Tal…“, führt er uns in die Schweizer Berge und in die Geschichte und wir merken vom ersten Augenblick, dass hier magische Dinge vor sich gehen. Hohler ist ein Erzähler der alten Schule. Seinen Worten zu folgen geschieht so sanft und selbstverständlich, dass wir das Buch kaum aus der Hand legen können. Und mit jedem Satz werden wir reicher und zufriedener. Dabei ist es nur eine Feriengeschichte; nur eine Fantasie; nur eine Zeitreise; nur ein Wunder…
Der eine Glücksfall wird ergänzt um den anderen: Kathrin Schärer steuert die Bilder des durchgängig farbig illustrierten Buchs bei, das ihr gerade jetzt euren Kindern wunderbar vorlesen könnt. Denn noch hängt uns vielleicht der Sommer, die eigenen Ferien ein wenig nach, doch schon erscheint am Horizont der Weihnachtsstern. Ich kann es euch nur empfehlen.
Franz Hohler, Die Nacht des Kometen Mit Bildern von Kathrin Schärer. Hanser-Verlag, 2015. 128 Seiten. ISBN 978-3-446-24927-1. Erzählung für alle, ab 6 Jahren