Der Hoffnungsvogel

von Kirsten Boie

Wieder voller Hoffnung sein — ein Wunschtraum-Märchen unserer Tage. Und das mit beiden Beinen auf festem Boden. — Kirsten Boie hat wieder gezaubert. 

© Oetinger-Verlag

Sie ist bekennende Verehrerin von Astrid Lindgren. Und das hört man aus ihrem neusten fabelhaften Roman für Kinder ab 7 Jahren auch sehr gut heraus. Diese liebevolle Erzählerinnen-Stimme, die Kinder ernst nimmt. Die Wahrheit in der märchenhaften Erzählweise. Die klare Sprache. Das ist wunderschön. Und wie gern möchten wir alle, gerade jetzt, Geschichten aus einem glücklichen Land hören, in dem die Menschen freundlich zueinander sind. Wie gern würden auch wir heute aufbrechen, um den Hoffnungsvogel zu uns zurück zu holen. Eine bezaubernde Erzählung. 

Jabu, der höfliche Prinz des glücklichen Landes, und Alva, die Tochter der Leuchtturmwärterin, machen sich auf den Weg, den Hoffnungsvogel wieder zu finden. Denn sie erfahren zu ihrem Schrecken, was mit Menschen passiert, die die Hoffnung verloren haben. Sie werden mürrisch, unfreundlich, egoistisch. Sind nicht mehr die die anderen da. Doch auf diese Weise verliert das glückliche Land alles, was es jemals ausgemacht hat. Das aber darf nicht sein. 

Mit großer Spannung dürfen junge Leserinnen und Leser verfolgen, wie die beiden Kinder tapfer in See stechen, um in fernen Landen, den Hoffnungsvogel wieder zu finden. Wie sie eine Prinzessin von ihrer Traurigkeit heilen, einen König froh machen, Räubern in die Fänge geraten und diese schließlich raffiniert überlisten. 

Ein Abenteuer aus dem Märchenland und doch eine Parabel auf Zusammenhalt und Glück auch in unserer realen Welt. Denn eigentlich ist es gar nicht so schwierig, ein glückliches Leben zu führen. Selbst wenn für uns kein zauberhafter Vogel singt. 

Kirsten Boie, Der Hoffnungsvogel.
Durchgehend farbig illustriert von Katrin Engelkin. Oetinger, 2023. 218 Seiten. ISBN 978-3-7512-0258-9. Ab 7 Jahren