Unterwegs sein im Wald. Unterwegs sein zu den Bäumen dieser Welt. Das ist letzten Endes eine Übung in Achtsamkeit.
Nicht selten sehen wir die Bäume vor lauter Wald nicht mehr. Oder vor lauter Alltag. Dabei handelt es sich bei ihnen um fantastische Lebewesen — direkt vor unserer Nase. Selbst der krumme Birnbaum im Garten. Oder die Reihe von Espen, die in wenigen Jahren am städtischen Zaun hochgewachsen ist und nun leise vor sich hin wispert. Und natürlich die gigantische Trauerweide unten am Fluss. Egal: Wenn wir sie sehen, geben sie uns etwas zurück. Und je mehr wir über sie wissen, umso mehr bekommen wir.
Ich habe in diesem fulminanten Bildband geblättert und vor und zurück gelesen. Prachtvoll. Dieses Buch ist ein Fundus an Wissen über den Baum an sich und über viele, viele Baumarten rund um den Globus. Zu den botanischen Fakten in Wort und Bild gesellt sich der Mensch und wie er seit Jahrhunderten und Jahrtausenden mit diesem Baum umgegangen ist. Welche kulturelle Bedeutung diese Pflanzen als Ganzes oder als spezielles Individuum für uns Menschen hatten und haben. Was sie uns bedeuteten. Als wir sie noch sahen.
Ein wunderschönes Bilderbuch (nicht nur) für Erwachsene, das unseren Blick wieder hebt zu den Giganten des Pflanzenreiches auf unserem Planeten. Ihre Bedeutung im Ökosystem wird uns dabei genauso klar wie ihre Bedeutung für unsere Kultur- und Medizingeschichte, doch auch für unser ganz individuelles Verhältnis zum Baum. Ein Buch, das uns zugleich bescheidener werden wie uns Flügel wachsen lässt.
Bäume. Eine Natur- und Kulturgeschichte. Mit Glossar und Register im Anhang. DK, 2022. Gebunden. Großes Format. 320 Seiten. ISBN 978-3-8310-4541-9. Für Erwachsene und alle, die Bäume sehen möchten.