Und nun schnell ein Buch für die gruselige Jahreszeit hinterher*, das ihr Kindern im Grundschulalter nicht nur getrost vorlesen könnt, sondern unbedingt solltet. Ja, super gern als kurze Klassenlektüre. Weil es unseren Grusel wieder ins Lachen entlässt. Vom wunderbaren Franz Hohler, der stets mit einem Augenzwinkern erzählt und dabei seine jungen Leser wie sein Thema ernst nimmt.
Wie kann man einem jungen Gespenst das Gruseligsein lehren? Mama und Papa Gespenst geben sich wirklich alle Mühe, doch was immer sie dem Kleinen vormachen, den Kopf durch Wände stecken, mit einem Beil im Kopf an Schlossherr und Schlossherrin vorbeispazieren, im Kamin heulen oder mit Kettengerassel die Treppe runterlaufen, beim Kleinen geht alles schief. Er sorgt statt für Grusel für Erheiterung. — Köstlich, wie die wenigen Worte und Bilder (von Werner Maurer) auch uns zum Lachen bringen.
Es hilft nix, das kleine Gespenst muss zur Lehre nach Whistlefield, wo das gruseligste Gespenst in ganz Schottland haust. Bei diesem allerdings erlebt das kleine Gespenst eine erstaunliche Überraschung und so kommt es zur unerwarteten Wendung in der Geschichte vom Schloss in Schottland, in dem einmal ein kleines Gespenst lebte…
Wunderbares Vorlesevergnügen, aus dem man ganz viel mit Kindern schöpfen kann: über’s Gruseln, über die Angst und über das Miteinander.
Franz Hohler: In einem Schloss in Schottland lebte einmal ein junges Gespenst. NordSüd, 2022. 42 Seiten. ISBN 978-3-314-10616–3. Ab 6
*die Rezension davor ging über Bram Stokers Dracula, dessen Geschichte definitiv nichts für für zarte Nerven ist.