Den Sommer in der Seele.
Pfadfinder beim Laubrechen, um Geld für das gemeinsame Zeltlager in Norwegen zusammen zu bekommen. Der Traum vom Land der Fjorde – geplant erst für den nächsten Sommer. Und dabei den heimatlichen Wald im beginnenden Herbst riechen, fühlen, atmen. Ausprobieren, wie man Brücken baut, ein Feuer macht, ein Zelt aufschlägt, sich aus einfachsten Mitteln was kocht… Was für ein Kinderbuch, um das ganze Abenteuer Sommer nochmal intensiv zu spüren und sich dabei gleich schon ein bisschen in den Herbst einzukuscheln.
Bettina Obrecht:
DIE WASCHBÄRENSIPPE. Unser Zeltlagerabenteuer.
Mit Bildern von Barbara Scholz.
Thienemann, 2016. #_ISBN_978_3_522_18432_8.
160 Seiten
LW_Ab_8_Jahren. 11,99 €
Ein neuer Band über die Waschbärensippe ist da! Erneut erzählt Bettina Obrecht liebevoll, fröhlich und aufrichtig vom Auf und Ab von Freundschaft, von Schwierigkeiten sowie von erfüllenden Gefühlen beim Zusammenhalten in der kleinen Gemeinschaft einer Gruppe von Kindern, die sich den Pfadfindern angeschlossen haben. Joris hat sich gut integriert auf dem Land, wohin seine Eltern mit ihm und seiner kleinen Schwester aus der Stadt gezogen sind. Der alte Herr Tetzel ist ein Freund geworden, Lias großer Bruder respektiert ihn in der Truppe und schaut nicht mehr auf ihn herab. Dem dicken Walter, den keiner so recht leiden kann, hat wiederum Joris das Gefühl gegeben, einer von ihnen zu sein. Die Pfadfindersippe hat sich nach Joris’ Vorschlag „Die Waschbären“ getauft. Joris geht es gut. Doch dann wird alles erneut auf die Probe gestellt.
Nicht alle Eltern können ihren Kindern das Geld für die im nächsten Sommer geplante Norwegenreise der Pfadfinder geben, weshalb die Truppe selbst Geld zusammenbringen soll. Was die Kinder nicht alle begeistert, und die Gruppe in zwei Lager spaltet. Ein äußerst unsympathisches Mädchen zieht in den Ort und verspottet von oben herab alles, was den Kindern wichtig ist – doch ausgerechnet Joris’ beste Freundin Lia fängt an, ihr brav hinterherzutrotten. Zeit für Joris hat sie kaum noch. Was weh tut. Zudem wünscht sich Herr Tetzel nichts sehnlicher, als dass Joris sich um seinen Enkel Neil kümmert, der aus Neuseeland für die kommenden Wochen zu Besuch kommt. Joris beschließt, Neils bester Freund zu werden, um Lia was heimzuzahlen. Dass das nicht der richtige Ansatz für Freundschaft ist, ist ihm dabei eigentlich von Anfang klar… Wunderbar, wie Bettina Obrecht gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger davon erzählt, was man füreinander tun und was man lieber lassen sollte. Die fröhlichen Bilder von Barbara Scholz, die uns so köstlich an den kleinen Ritter Trenk erinnern, leisten ihren Beitrag dazu, dass die Lektüre der Waschbärensippe einfach nur Freude macht.
Hier geht es zu Band 1 der Reihe: http://leseweis.de/die-waschbaerensippe/