Erzählt euren Kindern jetzt schon von Mitmenschlichkeit, von Gerechtigkeit, und auch von der Sehnsucht, dazu zu gehören. Aufgenommen zu werden und aufnehmen zu können. Dass Miteinander können wir Menschen gar nicht früh genug lernen, und was könnte wichtiger sein, in Zeiten, in denen so viele Erwachsene das vergessen zu haben scheinen?
Dieses Bilderbuch hier von Antje Damm lässt in vollkommen zauberhaft gemachten Bildern und einfachen Worten ein Gefühl dafür entstehen, wie gut es ist, einem Fremden nicht die kalte Schulter zu zeigen. Die drei kleinen Mäuse, die eines Tages vom Bürgermeister einen Brief erhalten, dass sie in ihrer Wohnung in Kürze einen Fremden aufnehmen müssen, der dort, wo er herkommt, gerade nicht mehr leben kann, reagieren zunächst äußerst menschlich. Mit Misstrauen, Vorsicht und Sorge um sich selbst. Werden wir dann noch genug Platz haben? Noch ausreichend Kartoffeln? Dann mit Neugier, als Lysander bei ihnen eintrifft. Dann mit Verärgerung, als sie nicht verstehen, was er tut. Doch sie schauen weiter genau hin und warten erst einmal ab. Er ist ja keine Maus, also legt er andere Verhaltensweisen an den Tag. Schläft in der nicht genutzten Badewanne, die er dann mit Erde und seltsamen Körnern füllt. Es ist die jüngste der Mäuse, die ihn schließlich fragt, was das alles eigentlich zu bedeuten hat. Lysander muss es nicht erklären, denn bereits auf den nächsten Seiten zeigt es sich. Und schon der kleinste Betachter sieht, welch eine Bereicherung der Fremde für das eingefahrene Leben bedeutet. Schlicht zauberhaft.
Antje Damm: PLÖTZLICH WAS LYSANDER DA. Moritz. 2017. #_ISBN_978_3_89565_344_5. 32 Seiten. LW_ab_3_Jahren. 12,95 €