Die Fleckenfeder

Die Götter müssen verrückt sein… Vom Ärgernis, etwas zu besitzen.

© NordSüd-Verlag

Die weite, dürstende Savanne Afrikas. Elefanten ziehen ihre Wege. Stimmungsvoll schön gemalt und erzählt von Johanna Ries. Der Fokus wird auf die weißen Vögel gelenkt, die es sich auf dem Rücken der großen Säuger bequem gemacht haben. Drei friedfertige Zeitgenossen. Bis die Fleckenfeder vom Himmel fällt und Streit darüber ausbricht, wem sie gehört. 

Die Geschichte mutet an wie eine alte afrikanische Legende. Die uns auch heute noch eine einfache Weisheit vermittelt. Neid, Angeberei, Eitelkeit und Streit bringen nichts als Ärger. Wie ruhig war es in der Elefantenherde, bis einer der drei weißen Vögel die wunderschöne Feder auffängt. Nicht nur, dass er sich jetzt damit brüstet, wie schön er ist und was er Tolles besitzt. Er schürt den Ärger der anderen und bringt sie damit alle in tödliche Gefahr…

Eine wunderbare Geschichte, durchaus dramatisch erzählt. Die träge Friedlichkeit wird durch den Angriff der Wildkatze durch unheimliche, angsteinflößende Bilder unterbrochen. Deshalb handelt es sich hier um ein Bilderbuch, das ich erst mit etwas älteren Kindern anschauen würde. Dann aber eignet es sich hervorragend um gemeinsam richtig gut über menschliches Verhalten zu diskutieren. 

Johanna Ries: Die Fleckenfeder
NordSüd-Verlag, 2022. Hardcover. 36 Seiten. ISBN 978-3-314-10533-3. Ab 6 Jahren.