von Natasha Farrant
Ich freue mich, wenn ich Bücher entdecke, die anders sind, als das, was den Kinderbuchmarkt gerade überschwemmt. Einzigartigkeit ist tatsächlich seltener geworden 😉 Heute habe ich ein solches Fundstück, aktuell erschienen: Das Buch vom Mädchen, das mit Bäumen sprach.
Es ist die Geschichte eines zurückhaltenden, freundlichen Mädchens, das lieber mit Bäumen zu tun hat als mit Menschen zu sprechen. Erst an dem Tag, als ihr Vater verkündet, er würde zwecks Umbau ihren Lieblingsbaum im familieneigenen Park entfernen lassen, rebelliert die sonst so stille Olivia. Zunächst jedoch flieht sie zu den Bäumen. Sieben Stunden hat ihr Vater ihr gegeben, ihn davon zu überzeugen, dass der Baum noch beeindruckender ist als die Pläne, die er für sein Sommerhaus hat. Olivia hat keinen Plan, doch sie kann zuhören und zu ihrem großen Erstaunen beginnen die Bäume, ihr ihre uralten Geschichten zu erzählen. Einer nach dem anderen. Und damit eine Menge beeindruckenden Stoff zu liefern. Es ist wie eine Reise zurück in der Zeit. Und nicht nur Olivias Ehrfurcht, Bewunderung und Freude wächst mit jeder zauberhaft vorgetragenen Geschichte.
Märchenhaft und modern zugleich wird hier erzählt. Mit sehr viel Anteilnahme lauschen wir den Bäumen. Es gibt Anlass zum Lachen und Anlass zum Weinen, zur gespannten Verwirrung und zum entspannten Träumen. Bunte Illustrationen füllen Seite um Seite, und die wichtigsten botanischen Informationen zu jedem der vorgestellten sieben Baumarten gibt es obendrein. Ein kurzweiliges, sehr schönes Buch für junge Zuhörer und Leser ab 7 Jahren. Das unser Gehör für das Rauschen der Natur schult und Träumern jeden Altes den Rücken stärkt.
Natasha Farrant, Das Mädchen, das mit Bäumen sprach. Durchgehend farbig illustriert von Lydia Corry. Aus dem Englischen übersetzt von Karolin Viseneber. Magellan Verlag, 238 Seiten. ISBN 978-3-7348-2819-5. Ab 7 Jahren