Die Poesie der Welt, die uns umgibt. Wenn das Handy ausbleibt. Ein ganz besonderes Bilderbuch für dich und dein Kind; für das Diskutieren mit vielen Kinder über ein Phänomen unserer Zeit; oder für dich ganz allein, um das einfache Glück wieder zu finden.
Dies ist kein Bilderbuch, das man seinem Kind mal eben so nebenbei vorliest. Dieses Buch lässt man auf sich wirken. Es macht nachdenklich, nicht alles erklärt sich sofort, wodurch es ein wenig geheimnisvoll wird. Eine Stimmung, die in die Betrachter eindringt, führt dazu, dass wir uns gemeint fühlen.
Mit gefällt es sehr gut. Es geht um den Verlust des elektronischen Spielgeräts. In diesem Fall handelt es sich um ein handyartiges Etwas, in das die Hauptfigur immer und immer starrt, um sich die Zeit totzuschlagen, indem sie Marsmännchen tötet. Glücklich ist das Kind dabei spürbar nicht.
Das Handy, das Computerspiel, hält derzeit Einzug in die Bilderbuchwelt. Hier fällt es an einem verregneten, weiteren lustlosen Tag, in einen Teich und geht unwiederbringlich verloren. Was das Kind zunächst als Katastrophe empfindet, öffnet ihm schon auf den nächsten Seiten die Welt mit allen Sinnen. Schnecken, Pilze, Wurzeln, alles wird mit einem Mal so spannend. Purzelbäume, Regenbogen, Sonnenstrahlen sind plötzlich wieder möglich. Ganz viel Spürbares, Tu-bares ist plötzlich wieder da. Dadurch verflüchtigt sich massiv ein Gefühl der Traurigkeit und des Alleinseins und wird in Wort und Bild ersetzt durch eine Tiefe und Fülle der umgebenden Welt, die glücklich macht und durch einfach nichts zu ersetzen ist.
Ein Buch, das das Glück zurückkehren lässt und dann erst klar werden lässt, dass und warum das Glück eigentlich weg war. Aus der Isolation in das Miteinander. Mama und Kind reichen sich auf den letzten Seiten die Hand und machen sich eine Tasse Schokolade. Ohne Computer oder Computerspiel.
Beatrice Allemagna: EIN GROßER TAG, AN DEM FAST NICHTS PASSIERTE.
Beltz & Gelberg, 2018. ISBN 978-3-407-82381-6. 44 Seiten, aus dem Französischen übersetzt von Anja Kootz. Ab 5 Jahren. 14,95 €