✨ Ja, wir sollten unsere Kinder auch über ihre Rechte informieren. Je früher man die Spielregeln einer freien Gesellschaft kennt, je früher man seinen Verstand für Gerechtigkeit und Fairness in dieser Welt schärft, umso besser. Und auch dazu gibt es ein sehr gelungenes Kindersachbuch, das LESEWEIS® euch heute vorstellen möchte. ✨
Anne-Katrin Schade und Lukas M. Hüller: KINDER DAS SIND EURE RECHTE. Gabriel Verlag. #_ISBN_978_3_522_30444_3. 104 Seiten. Fester Einband. LW_Ab_9_Jahren. 14,99 €
Die Vereinten Nationen haben im Jahr 1989 die wichtigsten Rechte der Kinder auf aller Welt in der sogenannten KINDERRECHTSKONVENTION zusammengefasst. In dem Ansinnen, dass die Erwachsenen dieser Welt dafür sorgen, dass die Kinder diese Rechte auch wirklich bekommen. Das Recht auf Bildung, auf Nahrung, Wohnen, Medizin, auf Zuwendung, auf Freizeit und vieles mehr. 54 Artikel sind es insgesamt, die die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die Kinder, schützen sollen. Dieses Buch nun wendet sich an die Kinder direkt und klärt sie in wunderbar klarer Sprache über die wichtigsten Rechte auf. Rechte, auf denen sie bestehen dürfen.
Ein schweres Thema? Nichts für Kinder? Bitte, unterschätzt die Klugheit und Aufnahmefähigkeit unserer Kinder nicht. Sie sind vollwertige Menschen, die denken, zutiefst empfinden, die argumentieren können, und auch manchmal sehr leiden.
Dieses Thema ist für sie wichtig, spannend und erhellend. Vor allem, wenn es so herrlich einfach und eindeutig formuliert ist wie in diesem zudem sehr schön illustrierten Buch. Wie die besten Sachbücher geht es aus einer praktisch erprobten, großartigen Aktion hervor, schwebt also nicht im luftleeren, theoretischen Raum. Viele Kinder selbst waren daran beteiligt. Kinder für Kinder.
Zunächst war da also ein klug durchdachtes Projekt zum Thema Kinderrechte. Der österreichische Fotograf Lukas Hüller hat gemeinsam mit ein paar Künstlerfreunden und mit einer Menge Schülern ein Kinderrechte-Dorf aufgebaut. Sie haben Gebäude gebaut aus Holz und Pappe – für jedes Kinderrecht ein Haus, eine Hütte, eine Brücke oder auch ein Boot. Farbenfroh und lebendig. Die Kinder konnten bei diesem Projekt sprichwörtlich begreifen und ausgestalten, was mit den Rechten gemeint ist, die ihnen und ihren Altersgenossen auf aller Welt zustehen. Nebenbei sind ungeheuer schöne Fotografien entstanden, die das Buch bebildern. Sie zeigen das Dorf der Kinderrechte, so bunt, lebendig, wohlversorgt und fröhlich, wie unsere Welt – bei dem Wissensstand, den die Menschheit mittlerweile erreicht hat – längst sein könnte. Wenn sich nur alle über ihre Rechte, zu denen auch die Einschränkung ihrer Rechte gehören und natürlich ihre damit einhergehenden Pflichten im Klaren wären.
Es ist wie immer, die Aufklärung fängt bei den Kleinsten ein. Das Buch ist nicht nur toll gemacht, es ist wichtig. Und bliebe nur die Erkenntnis hängen: Ich habe das Recht, mitzureden! Dazu muss ich nicht 18 sein. Ich habe das Recht meine Stimme zu erheben, wenn ich finde, dass in dieser Welt etwas nicht in Ordnung ist. Große Leute, zum Beispiel (die auf dem Rathaus deiner Stadt) haben die Pflicht, auf die Sorgen, Nöte und Beschwerden der Kinder zu hören. Es gibt viele hilfeleistende Stellen, die im Buch auch mit Adressen angegeben sind, bei denen Kinder auch Ungerechtigkeiten melden dürfen, die ihnen ganz privat widerfahren.
Wie sehr sie ihre Rechte in Anspruch nehmen und tatsächlich gehört werden, steht natürlich auf einem extra Blatt. Aber das Wissen, das in diesem Buch vermittelt wird, stärkt die Position unserer Kinder.
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