Die einfachste Form des Rätselplots finden wir schon im Bilderbuch. Wo ist was versteckt? Die spannende Beschäftigung des Suchens, gekrönt von der äußerst befriedigenden Belohnung des Findens, ist besonders dann gelungen, wenn die kleinen Betrachter ebenfalls suchen dürfen. In diesem äußerst charmanten neuen Bilderbuch aus dem NordSüd-Verlag, steht das Suchen und Finden im Vordergrund. Wie sollte es auch anders sein, wenn der Titel bereits das Fundbüro erwähnt?
Wurm macht seine Arbeit einfach großartig. Er ist Chef und einziger Mitarbeiter in seinem eigenen Fundbüro, in das wir gleich durch die Tür der ersten Seite einsteigen. Sogleich erleben wir den emsigen Wurm bei der Arbeit, gut ausgerüstet mit Stift und Archiv. Und absolut zeitgemäß auch mit praktischem Laptop und dampfendem Kaffeebecher. Die Regale sind vollgestopft mit verloren gegangenen Dingen und die Tiere stehen Schlange, in der Hoffnung ihren verlorenen Gegenstand wiederzufinden. Wurm kann ihnen allen helfen (und die kleinen Betrachtet sind vielleicht sogar noch schneller im Finden des Gesuchten). Nach Feierabend dann pfeift sich Wurm nach Hause. Und da passiert das Unfassbare: Wurm vermisst seine Mütze. Nun ist er es, der suchen muss — doch ohne seine beste Freundin Robbe wäre er verloren in dieser für ihn völlig neuen Situation.
Die Bilder und insbesondere die Mienen der sympathischen Freunde sind köstlich und lassen sich von Kindern lesen, lange bevor sie Buchstaben lernen. Hier ist emotional richtig was los, das zum Mitfühlen anregt. Von Erstaunen über Verzweiflung bis hin zu Wut, Trost, Zufriedenheit und wiederkehrender Freude. Richtig süß.
(Und nur weil wir diese Woche beim Thema Krimi sind: die aller- allererste Form des Kinderkrimis, bei dem es darum geht ein Rätsel zu lösen, das Leser bis zuletzt am Blättern hält.)
Jule Wellerdiek: Fundbüro Wurm NordSüd, 2024. Klappenbroschur. 28 Seiten. ISBN 978-3-314-10672-9. Ab 2-3 Jahren
Wurm… Der beste Sachensucher seit Herbie Lemon in der EERIE-ON-SEA-Trilogie.