Ein Erstlesebuch voller Herz, Zauber und Abenteuer. Weshalb es den Anfängern unter den Lesern große Freude machen wird. Das ist die Kunst: Leicht zu lesen und trotzdem ein Stückchen Kinderliteratur zu sein – auch dank gekonnter Kinderbuchillustration. Schließlich lassen sich auch gegen Ende der ersten Klasse Bilder immer noch leichter lesen als Buchstaben. Beides muss Hand in Hand gehen. So wie hier.
LESEWEIS® jubelt: die Erstlesebücher werden immer schöner. Und damit immer besser. Die Einfachheit von Satzbau und Wörtern ist bei einem Erstlesebuch nämlich nur am zweitwichtigsten, finden wir. Dass es zum Lesen verleitet und verlockt und weiter antreibt, ist das allerwichtigste. Und da kommen Inhalt, Figuren, Fröhlichkeit, Spannung und Bilder ins Spiel. Das haben Autorin Cally Stronk und Illustratorin Constanze von Kitzing klasse hinbekommen. Wie viel Aufwand dahinter steckt, könnt ihr in unserem Interview mit Autorin Cally Stronk nachlesen. http://leseweis.de/cally-stronk-im-gespraech-mit-konstanze-keller/ In Lesebann ziehen wird die als Reihe geplante LEONIE LOOPING vermutlich vor allem die Mädchen. Zum Selberlesen ab etwa 7 / ab Mitte/Ende 1. Klasse.
Cally Stronk und Constanze von Kitzing: LEONIE LOOPING. Band 1, Das Geheimnis auf dem Balkon. Ravensburger. #_ISBN_978_3_473_36510_4. 97 Seiten. Hardcover. LW_Ab_7_Jahren. 8,99 €
Leonie ist zunächst nicht so begeistert, dass sie ihre Ferien bei Oma in der Stadt verbringen muss, statt wie alle anderen mit ihren Eltern in Urlaub zu fahren. Andererseits hat sie eine sehr lustige und fröhliche Oma, die einen Kater und offenbar auch noch ein Geheimnis auf ihrem Balkon hat. Klar, dass Leonie dort mal nachschauen muss, obwohl Oma ihr verboten hat, auf den Balkon zu gehen. Was sie dort erlebt, ist das Hineinbeugen in die Welt der kleinen Wesen. Zunächst entdeckt sie winzige Häuschen und Wäscheleinen zwischen den Topfpflanzen und mit einem Mal auch deren klitzekleine Bewohner. Wunderbar, die Welt der kleinen Wesen auch mal auf einen Balkon in der Großstadt zu verpflanzen und damit einem Gros der Kinder von heute den Traum zu ermöglichen, dass auch ihre Welt zauberhaft sein kann.
Die Ferienerlebnisse von Leonie Looping haben mich als Erzähler (EMG) moderner Märchen begeistert. Sie sind phantasievoll und spannend: Da tänzelt ein Blatt ganz allein durch die Luft. Nanu? Zauberei? – „Hihi, Zauberei, so ein Quatsch!“, piepst das Blatt plötzlich, und mit einem Kichern kommt ein Elfchen hinter dem Blatt hervor. Constanze von Kitzing hat das brillant anschaulich illustriert. Alles ist ganz schön elfig, unterhaltend und bildend zugleich erzählt. – Ein kurzer Spannungsbogen folgt dem nächsten. Somit legen auch Erwachsene das Buch nicht aus der Hand bis sie am Ende der Erzählung das Geheimnis der fast kugelrunden und schrumpeligen Schrumpferbsen kennen, von denen man „nur nicht mehr als eine am Tag essen“ darf, „sonst passieren komische Sachen.“ – Ich werde Cally Stronks Erzählungen aus „Leonie Looping“ im Nachmittagsprogramm der Offenen Ganztagsschulen anbieten.