Vergesslichkeit ist eher nicht die typische Katzeneigenschaft. Aber einem Kater, der schon vor fast 50 Jahren Kindern und Familien tierische Freude bereitet hat, wird genau diese Untugend unterstellt: Judith Kerrs unvergesslicher Mog gilt als vergesslich, und fast alle Familienmitglieder schütteln über ihn den Kopf: Oh, dieser Kater! Doch dann bewährt sich das Katzentier… Wie schön, dass Ravensburger diesen Klassiker des Bilderbuchs wieder aufgelegt hat.
Einfach schön und liebenswert für Kinder ab 3 Jahren.
Judith Kerr: MOG, DER VERGESSLICHE KATER. Ravensburger, 1970/2013. #_ISBN_978_3_473_44615_5. 40 Seiten. Hardcover. LW_Ab_3_Jahren. 10,00 €
Mog ist liebenswert und nervig. Wie möglicherweise alle Katzen. Familie Thomas hegt und pflegt ihn, obwohl er Dinge tut, die zumindest die Eltern zur Verzweiflung bringen. Dann jedoch stellt er einen Einbrecher – und erfährt die gebührende Lobpreisung. Von da an ist er der Held der kleinen Familie. Was an dem schon fast nostalgischen Bilderbuch so liebenswert ist, sind nicht nur die wunderschön klaren, fröhlichen Illustrationen im alten Stil, sondern die hoffnungslose Überschätzung des geliebten Haustieres. Einfach nur herrlich, was dem süß dreinblickenden Kater alles als „Vergesslichkeit“ nachgesehen wird. Was ein Hund treu lernen könnte, macht der Kater einfach nicht. Er tut, was er will, frech und eigenwillig, doch die Familie, besonders Tochter Debbie, findet stets eine Entschuldigung für seine Streiche. Als er dann eines Nachts ein Riesenspektakel veranstaltet und deshalb ein Einbrecher im Haus der Familie Thomas gestellt werden kann, wird Mog als Retter gefeiert. Dass auch sein detektivisches Kunststück mehr aus Versehen gelungen ist, interessiert keinen mehr. Merkt ihr was? Aus diesem Bilderbuch spricht Liebe. Fröhlich, verzeihende, turbulente Liebe. Und mehr als brave Kater braucht ein exzellentes Kinderbuch genau das.