Ein Sommernachtstraum aus der Hitze der Steppe.
Hier einmal wieder ein Bilderbuch, das mir das Herz öffnet. Es transportiert mich vom ersten Blick in einen fernen Teil dieser Welt. Lässt mich die Atmosphäre atmen und Töne hören, die es bei uns nicht gibt. Wenn ein Bilderbuch so etwas leistet, jubelt ganz Leseweis. Das erwarte ich von guter Literatur. Und damit auch von jedem guten Kinderbuch. Dass es mir Ferne nah bringt, dass es mir Fremde zum Vertrauten macht. Als wäre ich da.
Traumhaft die Bilder von Isabelle Simler, die uns auf dem Hintergrund tiefsten Schwarzs mittels sparsam ausgewählter Farben die Tiere der Savanne vorstellen — als die außergewöhnlichen Wesen, die sie sind. Wo regen sich die Flusspferde des Nachts? Wie schützt die Giraffe ihr Kalb vor den Angriffen der Löwen? Wie schaffen diese Raubkatzen es, bei Nacht so gut zu sehen? Worauf wartet der Marabu? Wohin wollen die Elefanten in der Nacht? Wie passen die Zebras aufeinander auf?
Dieses Buch ist ein Sachbilderbuch, das über die atmosphärischen Bilder und knappen Texte mehr als nur Wissen vermittelt. Großartig. Wunderschön.
Ein Buch für mein Museum der Kinderbücher der Nacht.
Isabelle Simler, Eine Nacht in der Savanne. Bilderbuch. Aus dem Französischen übersetzt von Natalie Wollersheim. Magellangg-Verlag, 2024. 28 Seiten. ISBN 978-3-7348-6066-9. Ab 4